WerkGarten

 

 

Tagebuch, 16.1.2005
Es war ziemlich kalt, aber die Sonne schien. Ich war mit den Kindern und einigen Freunden von ihnen in meinem Waldgarten. Da wurde mir wieder einmal klar, wie anregend ein solches naturbelassenes Grundstück für Kinder zum Spielen ist. Es ist so wichtig, dass sie einen Ort haben, an dem es noch wilde Natur gibt und an dem die verschiedensten Naturmaterialien vorhanden sind, der also nicht zu sehr »aufgeräumt« ist. Sie müssen aber auch machen dürfen, was sie wollen, und die Bauwerke, die sie zum Beispiel aus Ästen oder Steinen errichten, müssen eine Weile stehen bleiben dürfen. All das geht in der freien Natur nicht, dafür müssen wir besondere Orte schaffen. Deshalb denke ich schon seit langem daran, ein Naturprojekt zu gründen. Inspiriert hat mich dazu Irmgard Kutsch mit ihrer »Natur-Kinder-Garten-Werkstatt«.

 

 

 
 
Im »WerkGarten« soll all das, was ich in meiner Buchreihe "Der Jahresgarten" nur mit Worten beschreiben konnte, wirklich in die Tat umgesetzt werden. Dort sollen Menschen jeden Alters zusammenkommen, um die eigene, oft brachliegende Kreativität zu entfalten, um zu gestalten, zu werken, zu basteln, zu bauen, zu gärtnern und zu feiern, um das ganze Jahr zu einem lebendigen Erlebnis werden zu lassen.
Die Idee zu diesem Projekt entstand in der Zeit, als meine eigenen Kinder klein waren und wir mit anderen Familien zusammen auf einem ehemaligen Bauernhof wohnten, zu dem ein dicht bewachsenes großes Grundstück gehörte und der umgeben war von Wiesen, Feldern und Wäldern. 
Ich hatte mir überlegt, dass auch andere Kinder die Möglichkeit bekommen sollten, zumindest zeitweise so herrlich spielen und bauen zu können wie die Kinderschar, die sich da auf diesem Hof zusammengefunden hatte. Damals habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kinder meist dann am glücklichsten sind, wenn sie sich in der Natur aufhalten können und wenn sie Gelegenheit haben, völlig frei und kreativ zu werken, zu bauen, zu spielen und zu gestalten.
Also, begeben wir uns nun ins Reich der Phantasie und schauen wir uns genauer um im...
 

               WerkGarten

                   -Ein Stück Bullerbü für jedes Kind-

 
Das Wichtigste ist natürlich der Außenbereich, denn immer, wenn das Wetter es zulässt, wollen wir uns im Freien aufhalten. 
Das Gelände ist sehr groß und zusätzlich zu dem gestalteten Bereich gibt es auch viele naturbelassene Stellen, die dicht bewachsen sind mit Bäumen und Sträuchern. Kinder lieben die Wildnis, das Ungeordnete. Dort wird ihre Phantasie und ihre natürliche Kreativität angeregt. Sie lieben es, im Gebüsch versteckte Lauben aus Ästen zu errichten, im Bachbett Dämme und Inseln zu bauen oder aus Matsch, Moos, Steinen und altem Holz kleine Landschaften entstehen zu lassen. Die Natur bietet das beste Spielzeug, das man sich nur vorstellen kann! Allerdings können Kinder nur in Gärten gut spielen und bauen, die nicht von den Erwachsenen »aufgeräumt« wurden. Im »Waldgarten« bleiben deshalb Zweige, Äste, Steine und andere Naturmaterialien liegen. Auch die Gestaltungen der Kinder können eine Weile stehen bleiben und müssen nicht sofort wieder abgebaut werden.
Auf dem Gelände des »WerkGartens«, der sowohl Kindern als auch Erwachsenen offensteht, wird mit der Zeit, im Laufe der Jahre, eine vielfältige Erlebnislandschaft entstehen. Es wird mehrere Teiche geben (auch zum Baden), Bäche, berankte Lauben zum Sitzen und zum Beobachten, einen großen Kräuter-, Gemüse- und Blumengarten, viele Sorten von Obstbäumen und Beerensträuchern, außergewöhnliche Gartenhäuser und Pavillions, Baumhäuser, Weidenlauben und natürlich eine gemütliche Feuerstelle mit Sitzbänken.
Für Kinder entsteht eine Spiellandschaft mit Sand, Wasser und Steinen, wo immer wieder Neues gebaut werden kann. Es gibt Äste und Stammabschnitte in allen Größen, aus denen man die verschiedensten Bauwerke errichten kann. Außerdem werden, zusammen mit den Kindern, alle möglichen Arten von Spielhäusern gebaut, vom mehrstöckigen Baumhaus bis zur unterirdischen Geheimhöhle.
Für den Fall, dass es regnet, gibt es eine überdachte Freiluftwerkstatt. Und wenn es wirklich sehr kalt und ungemütlich sein sollte, dann gibt es auch noch einen großen, hellen Werkraum mit einem Holzofen, in den man sich zurückziehen kann.
Es gibt Veranstaltungen für Erwachsene, für Kinder alleine und für Kinder zusammen mit ihren Eltern. 
Höhepunkt der gemeinsamen Arbeit sind die von allen zusammen gefeierten Feste im Jahreskreis, die auch von der Öffentlichkeit gerne besucht werden.
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© Daniela Göken